Saturday, July 4 2020

STOP Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken!

Willkommen auf der neuen Homepage!

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>>> Weblog: Zwischengeschlecht.info

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>>> Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich, 6.7.08   (Bild: Dominik Huber)

Unterstützt den Kampf der Betroffenen um Selbstbestimmung
und gegen verstümmelnde kosmetische Genitaloperationen an Kindern!

INHALT

  1.  Worum geht es?
  2.  Zwangsoperierte über sich selbst und ihr Leben
  3.  Medizinische Verbrechen an Kindern mit "uneindeutigen" Genitalien
  4.  Das Schweigen der MittäterInnen
  5.  Studien belegen massive Menschenrechtsverletzungen
  6.  Die Forderungen der Zwitterbewegung
  7.  "Westliche Form der Genitalverstümmelung" 
  8.  150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen 
  9.  Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ
10.  Was kann ich konkret tun, um zur Beendigung der kosmetischen
       Genitaloperationen an Kindern beizutragen? 
11.  Downloads
12.  Kontakt

Sunday, October 28 2018

Aktuelles & Termine

SWR»BW Zur Sache: 'Raus aus der Tabuzone: Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte' Daniela Truffer, Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org (Video)"Intersexuelle kämpfen für ihre Rechte" (03:44 min) SWR Zur Sache 08.03.2012

>>> Fachtag Intersexualität: "Zwitter gab es schon immer – IGM-Praktiken nicht!"
>>> Dokumentation: Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) in Baden-Württemberg
>>> Medienberichte über angeblichen "3. Geschlechtseintrag" in Deutschland

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Zwischengeschlecht.org on FacebookNächste Termine:

• September 2020, Genf: Nach einer COVID-19-Pause starten hoffentlich die Treaty Body-Sessions wieder; es stehen mehrere Staatenprüfungen zu Intersex-Genitalverstümmelungen an. 

Zwangsoperateure in deiner Gegend? Sachdienliche Hinweise jederzeit willkommen :-)
Wir sehn uns, wo die Action ist! 

 Aktuelle Themen:

NGO Report über Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
und andere Menschenrechtsverletzungen an Intersex-Kindern von Zwischengeschlecht.org, Intersex.ch und SI Selbsthilfe Intersexualität an den UN-Ausschuss für die Rechte des Kindes (CRC) belegt 17 gebräuchliche IGM-Formen und NS-Verbrechen in CH, D, A.

>>> Download PDF (3.65 MB) 
>>> Executive Summary     >>> Inhaltsverzeichnis
>>> NGO Report von Netzwerk Kinderrechte Schweiz zu IGMs  

Nach dem Break:    UNO / Europarat / USA / D / CH / A / Sport

Continue reading...

Friday, September 10 2010

1. Worum geht es?

1. Zwitterdemo vor dem Kinderspital Zürich, 06.07.2008
>>>
Tagesschau-Video  >>> Transkript  >>> Demo-Bericht

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Menschenrechte auch für Zwitter!Mindestens jedes 1000. Neugeborene kommt mit "auffälligen" bzw. "uneindeutigen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt. Bis heute gibt es keine verlässlichen Erhebungen. Laut medizinischen Lehrbüchern leben allein in Deutschland  80’000 bis 120’000 sogenannte Zwischengeschlechtliche, Zwitter, Hermaphroditen, "Intersexuelle" oder Menschen mit "atypischen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen.

(Die neue medizinische Bezeichnung "DSD" = "Disorders of Sex Development" = "Störungen der Geschlechtsentwicklung" wird von den meisten vehement abgelehnt, da sie sich dagegen wehren, als "gestört" bezeichnet und "behandelt" zu werden.)

Bis zum heutigen Tag werden 90% dieser Kinder medizinisch nicht notwendigen, verstümmelnden Genitaloperationen ausgesetzt – allein in Deutschland JEDEN TAG mindestens eines!

>>> Kosmetische Genitaloperationen an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe

Juristisch, politisch und sozial werden Zwitter nach wie vor unsichtbar gemacht und ihrer (Menschen-)Rechte beraubt, insbesondere des zentralen Menschenrechts auf körperliche Unversehrtheit, Selbstbestimmung und Würde.

Die systematische und massive Natur der Menschenrechtsverletzungen an Zwittern macht deren sofortige Beendigung zu einem dringenden Vorhaben. Jeder Tag warten verlängert die Liste der Opfer.

Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org kämpft für ein gesetzliches Verbot von kosmetischen Genitaloperationen an Intersex-Kindern und -Jugendlichen und für "Menschenrechte auch für Zwitter!".

2. Zwangsoperierte Zwitter über sich selbst und ihr Leben

V.l.n.r.: Elisabeth Müller, Daniela "Nella" Truffer, Katrin Ann Kunze †, Christiane Völling

SpendenMitglied werdenStatutenAktivitäten

Kann ein Zwitter Sünde sein?Leider verfügen bis heute die wenigsten BürgerInnen über fundiertes Wissen aus erster Hand über die in nahezu allen Kinderkliniken tagtäglich begangenen medizinischen Verbrechen an Zwittern.

Die Tabuisierung und Unsichtbarmachung der (zwangsoperierten) Zwitter trägt so ihren Teil bei, dass die Genitalverstümmelungen vor unserer Haustüre ungebrochen andauern.

Umso wichtiger, dass Zwitter endlich sichtbar – und auch angehört werden!

• Cheryl Chase: "Beleidigende Vernunft" (1995)
Nellas Geschichte / Tagesschau 6.7.08 (Video) / Annabelle 9/06 / Basler Zeitung 12.8.08
   SWR 08.03.12 (Video) / Kreuzer 11/2012 / Der Club 22.05.12 (Video) / Landbote 6.6.12
   Trauma, Opferrolle, Befreiung / Migros-Magazin 06.10.08 / Rundschau 19.12.07 (Video)
   NZZ-Format 05.03.11 / Sonntag / Leben & Glauben 36/2010 / Der Bund 07.08.09
Christiane Völlings Geschichte / Arte-Doku 08.08.10 (Video) / Kulturzeit 25.6.08
Michel Reiter: "Genitalverstümmelungen in Deutschland" - AGGPG (1996)
   "Genitalverstümmelungen auch in der ersten Welt" - AGGPG & GMSSN (1997)
   "Genitale Korrekturen an intersexuellen Menschen" - AGGPG (1998) 
   "Was hätten Sie denn gerne, einen Jungen oder ein Mädchen?" - Interview (1998)
   "Vernichtung intersexueller Menschen in westlichen Kulturen" - AGGPG (1998)
   Zeit-Magazin 28.1.99 (O. Tolmein) / "Ein Normales Leben ermöglichen" (2000) 
   GEO Wissen 26/00 - Interview / "Medizin als Folter"- Vortrag efs 30.6.00
• Elisabeth Müller: dradio 20.3.06 / advaita 14/06 (PDF) / MDR 18.1.08 (mp3 15.1 MB)
   Hamburger Abendblatt 23.7.09 [1] / news.de 12.8.09 / ndr3 23.9.09 / Abendblatt [2]
• Ernst Bilke: "Die Wut ist gut versteckt" - Biographie mit "Hypospadie" / FAZ 15.1.03 
• Tiger Howard Devore: "Aufwachsen im chirurgischen Mahlstrom"
"Sehr taube Eichel nach Op" vs. "unbehandelt gut leben": Erfahrungen mit Hypospadie
Katrin Ann Kunzes Geschichte / Die Zeit 00 / Freitag 44/02 / Katrin Ann Kunze †
Raphael L.s Geschichte / Aspekte, 6.6.08 / Text
Alex Jürgens Geschichte / Homepage / "Tintenfischalarm" Presseheft (DOC)  
Ins A. Krommingas Geschichte --> "Borniertheit der Toleranz" / A Story (english)
   Polylux 13.3.08 Video / Kulturzeit 25.6.08
Karim "Dusty" Merahs Geschichte / Teil 2
• Diana Hartmann: Welt 19.2.12 
• A***: Flyer-Aktion 13.12.08 / Soester Anzeiger 22.11.08
• Claudia Kreuzer: Arte 4.7.02 Text / Videos / OB Netzwerk 4.9.07 / LB Die Zeit Sept. 08
• Lucie Veith: Tagesschau 23.02.12 / OB Netzwerk 2007 / taz 6.11.07 / DRadio 6.7.08 
• Anja Kumst: Polylux 13.3.08 Video
• Helen Guhde: Vortrag Magdeburg 7.3.01
• Erich Marti: "Operiertes Geschlechtsteil extrem berührungsempfindlich"
Kitty ISt zu Hause Blog
Zwischi - Rasas Zwitter-Blog
Jassis Geschichte / Living Intersex?! Blog (via archive.org)
Persönliche Geschichten auf xy-frauen.de    
>>
Die Zwitter Medien Offensive™ (Aktuelle Berichte mit Interviews)
>> regelmässige Updates: Zwischengeschlecht.info

3. Medizinische Verbrechen an Kindern mit "uneindeutigen" Genitalien

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Bis heute werden Kinder, die mit "auffälligen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt kommen, zu 90% ohne ihre Einwilligung an ihren "abnormalen" Genitalien kosmetisch zwangsoperiert, zwangskastriert und/oder (pränatalen) Zwangshormon"therapien" unterzogen, um ihr "uneindeutiges Geschlecht" zu "vereinheitlichen".

Danach werden sie systematisch angelogen, um ihnen ihren ursprünglichen Zustand zu verheimlichen. Auch den Eltern wird die ganze Wahrheit regelmässig vorenthalten.

>>> Genitalverstümmelung in Kinderkliniken: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Liste Menschenrechtverletzungen durch die Medizyner (Schattenbericht 2008)

Obwohl diese medizinisch nicht notwendigen Zwangseingriffe seit 1950 in Kinderkliniken systematisch praktiziert werden, wurde ihre angebliche "Wirksamkeit" in diesen 60 Jahren nie klinisch getestet. Noch die heute aktuellen AWMF-Leitlinien befindet sich unverändert auf der niedrigsten Evidenzstufe S1; nach wie vor werden alle "Behandlungen" als unkontrollierte "Heilversuche" durchgeführt.

>>> "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)
>>> Medizinische Versuche an Menschen (Schattenbericht 2008)

Nach dem Chirurgen-Motto „It‘s easier to make a hole than to build a pole“ (es ist einfacher, ein Loch zu graben, als einen Mast zu bauen) wurden lange die meisten Betroffenen ‚zu Mädchen gemacht‘. Dabei wird eine zu "grosse Klitoris" resp. ein "zu kleiner Penis" operativ verkleinert oder gar amputiert. Mittlerweile werden vermehrt "Korrekturen in die männliche Richtung" praktiziert, etwa "operative Penisaufrichtung" sowie "Verlegung der Harnröhre" a.k.a. "Hypospadiekorrektur"; letzteres dürfte heute die häufigste Diagnose für kosmetische Genitaloperationen in Kinderkliniken sein.

Sowohl bei den "Korrekturen in Richtung weiblich" wie auch bei den "Korrekturen in Richtung männlich" nehmen die Mediziner jedes Mal in Kauf, dass das sexuelle Empfinden vermindert oder gänzlich zerstört wird, verbunden mit vorher nicht existierenden Problemen im harnableitenden System. Selten bleibt es bei einer einzelnen Operation, wegen sehr hohem Komplikationsrisiko (z.B. bei "Hypospadie" bis zu 57%) muss meist mehrfach "nachgebessert" werden.

Solche "kosmetischen" Genitaloperationen an Kindern werden spätestens seit 1996 auch in Deutschland von Überlebenden als westliche Genitalverstümmelung (IGM) angeprangert.

>>> Vortrag Prof. Radmayr (PDF-Download 1.37 MB – WARNUNG: Operationsbilder!)
>>> Vortrag Prof. Mouriquand (PDF 1.79 MB – WARNUNG: Operationsbilder!)
>>> Genitalverstümmler und Zwangsoperateure in Baden-Württemberg
  

>>> Aktion & Offener Brief "APE-AGPD 2010", Augsburg 5.11.10

Zusätzlich werden viele Zwitter unter Vorspiegelung eines angeblich pauschalen „Krebsrisikos von 30%“ flächendeckend „prophylaktisch“ kastriert, d.h. es werden ihnen die gesunden, Hormone produzierenden inneren Geschlechtsorgane entfernt, was eine lebenslange Substitution mit körperfremden Hormonen zur Folge hat, die zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen kann. Dies umso mehr, als bei der "Hormonersatztherapie" oft andere Hormone verabreicht werden, als die wegoperierten körpereigenen "Hormonfabriken" ursprünglich produzierten.

Sämtliche verabreichten Hormonpräparate wurden für diese Anwendungen weltweit nirgends und nie von einer Arzneimittelbehörde geprüft und folglich auch nicht freigegeben (sog. unkontrollierter "Off-Label Use").

Bis heute werden zwangskastrierte Zwitter regelmässig gezwungen, adäquate Ersatzhormone aus der eigenen Tasche zu bezahlen.

>>> Krebslüge & Zwangskastrationen an Zwittern 

Seit 30 Jahren werden potentielle Zwitter bereits im Mutterleib pränatalen Zwangshormontherapien mit Dexamethason unterzogen. Dabei kommt wegen der pauschalen Anwendung "auf Verdacht hin" auf jeden zwangsbehandelten Zwitter sieben weitere zwangsbehandelte Nicht-Zwitter.

Auch diese "Therapie" wurde nie klinisch getestet noch von Arzneimittelbehörden freigegeben ("Off-Label Use"). Obwohl mehrere Studien häufige und gravierende Nebenwirkungen sowohl an Zwittern wie auch an irrtümlich verdächtigten Nicht-Zwittern belegen (u.a. verlangsamte oder ausbleibende motorische und geistige Entwicklung, 8-fache Hospitalisierungsrate im ersten Lebensjahr, nicht abgestiegene Hoden bei männlichen Neugeborenen), wird diese Methode nach wie vor widerrechtlich als faktischer Standard propagiert und angewandt.
(Vgl. Sharon E. Sytsma: "The Ethics of Using Dexamethasone", in: Sytsma (Hrsg.): Ethics and Intersex, Springer 2006, S. xxiv >>> PDF sowie S. 241-258)  

>>> Dexamethason: EthikerInnen gegen pränatale Zwangsbehandlungen 
 

58% aller Kinder von 0-3 Jahren sind zwangsoperiert. 87% aller Kinder von 4-12 Jahren sind zwangsoperiert. 91% aller Jugendlichen sind zwangsoperiert. 90% aller Erwachsenen sind zwangsoperiert. (BMBF-Studie mit 434 Proband_innen, 2009)
>>> Präsentation BMBF-Studie mit 434 Proband_innen (2009)

Nach wie vor werden 90% aller erkannten Zwitter spätestens als Jugendliche durchschnittlich mehrfach ohne ihre Einwilligung kosmetisch genitaloperiert. Die meisten Überlebenden tragen massive physische und psychische Schäden davon, unter denen sie ein Leben lang leiden. Obwohl Überlebende diese unmenschlichen Praktiken seit bald 20 Jahren öffentlich anprangern und die verheerende Folgen der Zwangsbehandlungen auch durch BMBF-Studien mehrfach belegt sind, halten PolitikerInnen und Medizyner stur an den menschenrechtswidrigen Zwangsoperationen an Kindern fest (auch wenn letztere es mittlerweile gern öffentlich abstreiten).

>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken (IGM) – eine Genealogie der Täter 
>>> Kosmetische Genitaloperationen: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?

4. Das Schweigen der MittäterInnen

>>> Mahnwache vor der UNO, Genf 26.1.2009   (Bild: Ärger)

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Politik und Justiz decken die Täter

Bundestagspetition gegen genitale Zwangsoperationen

Bei den irreversiblen kosmetischen Genitaloperationen an körperlich "uneindeutigen" Kindern und Jugendlichen handelt es sich in Anbetracht der Schwere der begangenen Menschenrechtsverletzungen, ihrer langen Dauer und der damit verbundenen hohen Anzahl der Opfer wohl um eine der gravierendsten Menschenrechtsverletzungen in den "westlichen Demokratien" seit dem 2. Weltkrieg.

Trotzdem schauen die Verantwortlichen in Politik und Justiz weg und verleugnen die systematischen Menschenrechtsverletzungen, ja decken gar noch die TäterInnen – sofern sie überhaupt mit unbequemen Fragen behelligt werden.

Auch 2008 hiess es von der Bundesregierung auf die Fragen der CEDAW-Kommission einmal mehr lediglich: "Wir haben keine relevanten Erkenntnisse dazu."

Stattdessen propagiert die Bundesregierung Zwangseingriffe an Zwittern sei Jahrzehnten regelmässig aktiv mit tatsachenwidrigen Behauptungen:

  • Der Bundesregierung sei nicht bekannt, „dass eine Vielzahl von Intersexuellen im Erwachsenenalter die an ihnen vorgenommenen Eingriffe kritisiert“ (14/5627).
  • Die Zwangsoperationen seien ausnahmslos "medizinisch indiziert" und dienten deshalb dem "Kindeswohl [...] (§ 1627 BGB)" (14/5627).
  • "[G]rößer angelegte Nachuntersuchungen als auch die klinische Praxis" würden laut Bundesregierung gar beweisen, "dass die Mehrzahl der betroffenen Patienten rückblickend (d. h. im Erwachsenenalter)" die Zwangsoperationen eindeutig befürwortet – allerdings vermochte die Bundesregierung dafür keine Belege anzuführen (16/4786).

>>> Faule Eier für "die Bundesregierung"! 

Auch die Bundestagsparteien und ihre Abgeordneten, die Antidiskriminierungsstelle des Bundes, der UN-Menschenrechtsrat, der Deutsche Ethikrat, usw. usf. – alle schwiegen sie bis vor kurzem zu den menschenrechtswidrigen Zwangsoperationen an Zwittern, obwohl sie in den letzten 15 Jahren von betroffenen Menschen mehrmals um Unterstützung angegangen wurden, und machten sich so zu MittäterInnen.

Bis heute leugnet der Berliner Senat rundheraus jegliche "Kenntnis" von kosmetischen Genitaloperationen an Kindern –  während gleichzeitig im unter seiner Wache das Verstümmelungs-Angebot in der "Charité" massiv ausgebaut wird.

Langsames Umdenken bei Menschenrechtsorganisationen

Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit - Menschenrechte auch für Zwitter!

Auch NGOs wie Amnesty International und Terre des Femmes taten sich lange Zeit ebenfalls schwer mit eindeutigen Stellungnahmen zu den chirurgischen Genitalverstümmelungen und sonstigen Menschenrechtsverletzungen an Zwittern, obwohl sie seit 1996 wieder und wieder von Überlebenden um Unterstützung angefragt wurden (eins / zwei).

Auch wenn der Weg sehr weit und steinig war, kam nun in den letzten Jahren zum Teil doch langsam einiges in Bewegung:

- Terre des Femmes Deutschland (2004)
- UN-Komitee CEDAW (2009)
- Terre des Femmes Schweiz (2009)
- Stiftung Kinderschutz Schweiz (2009)
- Amnesty International Schweiz (2010)
- Amnesty International Deutschland (2010)
- Deutscher Ethikrat (2010) 
- Nürnberger Menschenrechtszentrum (2011) 
- Deutsches Institut für Menschenrechte (2011)
- Deutscher Ethikrat (2011) 
- Nationale Ethikkommission Schweiz (2012)

2013: Das Jahr, in dem die Forderung nach einem Verbot von Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM) endlich in der Politik ankam

Genitalverstümmelungen stoppen!

Nachdem Ende 2012 die schweizerische Nationale Ethikkommission (NEK) zum ersten Mal die Forderungen der Betroffenen ernst nahm und in ihrer Stellungnahme gesetzgeberische Maßnahmen gegen IGM empfahl, zogen 2013 der UN-Sonderberichterstatter über Folter ebenso wie der Europarat (COE) nach.

Im Deutschen Bundestag und dessen Familienausschuss wurde anhand von 3 Anträgen von SPD, Grünen und Linke zum ersten Mal konkret über ein Verbot von IGM diskutiert, wobei zumindest auf dem Papier und in Wahlerklärungen alle Parteien ein solches befürworteten – obwohl letztlich die regierende CDU/CSU den TäterInnen eine offizielle Lizenz zm Weiterverstümmeln erteilte ... Fortsetzung folgt ...

5. Studien belegen massive Menschenrechtsverletzungen an Zwittern

>>> Aktion & Offener Brief Inselspital Bern 16.8.2009
(Bild: Peter Schneider / Keystone / Berner Zeitung

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Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit - Menschenrechte auch für Zwitter!

Aktuelle, umfangreiche (und ironischerweise vom BMBF geförderte) Forschungsergebnisse des "Netzwerk Intersexualität/DSD", die
>>> "Hamburger Studie" 2007 und die
>>> "Lübecker Studie" 2008 (mit 439 Proband_innen die weltweit bisher grösste), beweisen einmal mehr:

  • Die meisten Opfer der menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungen tragen massive psychische und physische Schäden davon, unter denen sie ihr Leben lang leiden.
  • Nicht zwangsoperierte Zwitter haben im Vergleich eine deutlich höhere Lebensqualität.
  • Trotzdem werden nach wie vor 90% aller Zwitter meist mehrfach zwangsoperiert - unter Mittäterschaft der Bundesregierung und des Bundestags.

>>> Weltweit größte Zwitter-Studie straft Bundesregierung Lügen!

6. Die Forderungen der Zwitterbewegung

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Die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org solidarisiert sich mit der Forderungsliste von Intersexuelle Menschen e.V. und fordert:

  1. Gesetzliche Massnahmen zur sofortigen Beendigung der kosmetischen Genitaloprationen an Kindern und aller weiteren Zwangseingriffe an Menschen mit "auffälligen" körperlichen Geschlechtsmerkmalen, Aufhebung/Verlängerung der Verjährungsfristen und Bestrafung aller TäterInnen!
  2. Zwangsbehandelte Zwitter sind unverzüglich und umfassend zu entschädigen!
  3. Intersexualität als nicht-pathologische biologische Besonderheit muss auf allen Ebenen in allen biologischen und sozialen Fächern unverzüglich in den Lehrplan aufgenommen werden!
  4. Umgehende Schaffung verbindlicher "Standards of care", inkl. psychologischer Beratung und Peer Support, unter Einbezug der betroffenen Menschen und ihrer Organisationen!
  5. Rechtliche Anerkennung der Zwitter inkl. optionalem 3. Geschlechtseintrag für erwachsene Zwitter!

>>> Forderungsliste Intersexuelle Menschen e.V.

7. "Westliche Form der Genitalverstümmelung" (IGM)

>>> Aktion & Offener Brief Ostschweizer Kinderspital, St. Gallen 6.2.11  

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>>> Zur kommenden Bundestagsdebatte über Genitalverstümmelung

Seit den 1990er Jahren klagen Überlebende die medizinisch nicht notwendigen Zwangsbehandlungen an Zwittern öffentlich an als "westliche Form der Genitalverstümmelung" (IGM) und kritisieren die Doppelmoral, wie in westlichen Kulturen einerseits die weibliche Genitalverstümmelungen in Afrika (FGM/FGC) als "barbarisch" gebrandmarkt und verurteilt werden, während gleichzeitig die chirurgischen Genitalverstümmelungen an Zwittern in Kinderkliniken vor der eigenen Haustüre ausgeblendet und geleugnet werden.

>>> Genitalverstümmelungen in Deutschland (AGGPG 1996)
>>> Genitale Verstümmelung & Folgeschäden (AGGPG 1998)

Seit einigen Jahren wird die Widerrechtlichkeit der Zwangsoperationen sowie z.T. auch die frappierenden Übereinstimmungen zwischen den chirurgischen Genitalverstümmelungen an Zwittern in westlichen Kinderkliniken und der weiblichen Genitalverstümmelung in Afrika auch von namhaften FGM-Expertinnen und JuristInnen zur Kenntnis genommen und öffentlich kritisiert, ebenso zunehmend von Menschenrechtsorganisationen:

- Marion Hulverscheidt (2000) 
- Hanny Lightfoot-Klein (2003)
- Terre des Femmes Deutschland (2004)
- Fana Asefaw (2005)
- Andrea Büchler (2008)
- Konstanze Plett (2008)
- UN-Komitee CEDAW (2009)
- Oliver Tolmein (2009)
- Terre des Femmes Schweiz (2009)
- Amnesty International Schweiz (2010)
- Amnesty International Deutschland (2010)
- Marion Böker (2010)
- Andreas Nentwich (2010)  
- Britta Julia Dombrowe (2010) 
- Bettina Enzenhofer (2012)
- UN-Ausschuss gegen Folter (2012)
- Nationale Ethikkommission NEK-CNE (2012) 
- UN-Sonderberichterstatter über Folter (2013) 

>>> "Gott hat uns dieses Kind geschenkt, so wie es ist" 
>>> Zur kommenden Bundestagsdebatte über Genitalverstümmelung

8. Intersex-Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken: 150 Jahre Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Friedliche Mahnwache der Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org vor der '11th EMBL/EMBO Science and Society Conference: The Difference between the Sexes – From Biology to Behaviour', 06.11.2010>>> Aktion & Offener Brief "11th EMBL/EMBO - From Gene to Gender", 06.11.2010 

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Zwitter als Opfer der Moderne – und der (Geschlechter-)Wissenschaft

Vom Mittelalter bis in die Neuzeit waren "Hermaphroditen" nicht nur juristisch anerkannt, sondern genossen zusätzlich das Privileg, als einzige Menschen per "Geschlechtseid" selber darüber bestimmen zu können, in welchem Geschlecht (d.h. Mann oder Frau) sie als Erwachsene leben wollen. Noch u.a. im Preussischen Landrecht war ein entsprechender "Zwitterparagraph" enthalten.

Erst im Bürgerlichen Gesetzbuch gab es nur noch Männer und Frauen – und in strittigen Fällen entschieden laut Gesetz nicht mehr die Betroffenen, sondern Wissenschaft und Medizin.

Seit dem 19. Jahrhundert wurden "Hermaphroditen" zunehmend zu Forschungszwecken ungefragt experimentellen kosmetischen Genitaloperationen, Kastrationen, Transplantationversuchen Hormone produzierender Organe (Hoden, Ovarien, Mischgonaden) und weiteren medizinisch nicht notwendigen Menschenexperimenten unterworfen. Und hinwegerklärt: Als "Scheinzwitter" und "Pseudohermaphroditen" wurden die große Mehrzahl "wissenschaftlich" als betrügerische, "korrekturbedürftige" Männer oder Frauen "entlarvt" – und nach Abschluss der Pubertät zunehmend diesem "Befund" so "gut" wie möglich chirurgisch usw. "angepasst".

Filmbild: Hirschfeld operiert mit Blut im GesichtMagnus Hirschfeld, Zwitterverstümmler "für einen guten Zweck"
Darstellung nach Rosa von Praunheim: "Der Einstein des Sex"  >>> Quelle

In der ersten Hälfte ders 20. Jahrhunderts "erforschten" in Europa und Nordamerika zahlreiche Chirurgen, Endokrinologen, Genetiker, Biologen, Psychiater und Sexologen die Grundlagen zur serienmäßigen chirurgischen "Korrektur" und der willkürlichen Steuerung der Pubertät durch synthetische Hormone, oft in Verbindung mit vorheriger Kastration.

>>> Chirurgische "Genitalkorrekturen" an Kindern: Typische Diagnosen und Eingriffe
>>> Intersex-Genitalverstümmelungen – eine Genealogie der TäterInnen
>>>
Unethische ForscherInnen als Zulieferer der GenitalabschneiderInnen
>>> "STOP Genitalverstümmelung als 'Rohmaterial' für die Geschlechterforschung!" 
 

1950: Beginn der systematischen chirurgischen Auslöschung

Seit Beginn der experimentellen "Behandlungen" von Zwittern klagten die Forscher stets über die Unwilligkeit ihrer Versuchskaninchen: Erwachsene Zwitter entzogen sich regelmäßig dem Zugriff der Medizyner, indem sie einfach nicht mehr zur nächsten Konsultation erschienen, sobald sie erfuhren, was letztere mit ihnen vorhatten (desgleichen oft bei älteren Kindern deren Eltern).

1950 fand der berühmte Endokrinologe Lawson Wilkins am "Johns Hopkins Universitätsspital" in Baltimore (USA) eine "elegante Lösung" für dieses oft beklagte "Problem": Er liess durch seine Mitarbeiter "Intersexuelle" (wie der neue medizinische Fachbegriff nun lautete) systematisch schon möglichst früh als Kleinkinder den chirurgischen und hormonellen "Genitalkorrekturen" unterwerfen. Ausgehend vom "Johns Hopkins Universitätsspital" verbreitete sich diese verhängnisvolle Praxis ab 1950 in Zusammenarbeit u.a. mit dem Kinderspital Zürich (Andrea von Prader) und der Universitätsklinik Hamburg (Jürgen Bierich, später Kinderklinik Tübingen) über die ganze "zivilisierte Welt"

>>> Wer sind die Täter? Was soll mit ihnen geschehen?  
>>> "Die Amputation der Clitoris ist sicher gerechtfertigt" - Kinderspital Zürich 1957 
>>> Medizinische Versuche an Menschen (Schattenbericht 2008)
 
 

John Money als Sündenbock

John Money Verbrecher gegen die MenschheitDiese heute in der Öffentlichkeit zunehmend unter Beschuss geratene Praxis der systematischen Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken wird heute von den Medizynern oft mit dem Namen des verstorbenen Psychiaters und Sexologen John Money (1921-2006) in Verbindung gebracht und es wird versucht, ihn als Sündenbock zum Alleinschuldigen zu erklären.

In Tat und Wahrheit waren systematische "chirurgische Genitalkorrekturen" an Kleinkindern nicht nur im "Johns Hopkins Universitätsspital" in Baltimore bereits seit 5 Jahren gängige Praxis (siehe oben), als Money ebendort 1955 mit seiner "Optimal Gender Policy" den theoretischen Überbau nachlieferte (und gleichzeitig den "wissenschaftlichen" Begriff "Gender" prägte).

Moneys "empirischer Beweis" für seine Theorie, ein angeblich positiv verlaufenes "Zwilligsexperiment", hatte in Tat und Wahrheit tragisch geendet. In den 1990er Jahren wurden Moneys entsprechende, zeitlebens nie widerrufene Publikationen öffentlich als Fälschung und John Money als Lügner entlarvt – ohne jegliche Konsequenzen weder für den Scharlatan John Money, oder auf die Praxis der systematischen Genitalverstümmelungen in den westlichen Kinderkliniken, oder auf die "wissenschaftliche Geschlechterforschung" in ihren verschiedenen Ausprägungen.

>>> John Money & Co. – der Mythos vom Einzeltäter
>>> Das Medizynermärchen von den "früheren Behandlungsmaßstäben" 
>>>
"STOP Genitalverstümmelung als 'Rohmaterial' für die Geschlechterforschung!" 
 

Bis heute: Menschenversuche ohne Ethik und Gewissen

Obwohl seit über 60 Jahren serienmässig und systematisch durchgeführt und bis heute als Quasi-Standard angepriesen und vermarktet, wurde die angebliche "Wirksamkeit" der medizinisch nicht notwendigen Zwangsbehandlungen wohlweislich nie klinisch geprüft, oder nur schon entsprechende Langzeitstudien darüber geführt. Heute noch stehen die einschlägigen AWMF-Verstümmler-Leitlinien entsprechend auf der niedrigsten Evidenzstufe S1. Trotzdem werden nach Angaben der ZwnagsbehandlerInnen selbst heute noch 90% aller Kinder und Jugendlichen genitalverstümmelt:

58% aller Kinder von 0-3 Jahren sind zwangsoperiert. 87% aller Kinder von 4-12 Jahren sind zwangsoperiert. 91% aller Jugendlichen sind zwangsoperiert. 90% aller Erwachsenen sind zwangsoperiert. (BMBF-Studie mit 434 Proband_innen, 2009) >>> Präsentation BMBF-Studie mit 434 Proband_innen (2009)

Letztlich sind die menschenrechtswidrigen Zwangsbehandlungen an Zwittern ein gesamtmedizinisches Problem, an dem viele medizinische (Teil-)Disziplinen von Anfang an beteiligt waren und sind. Zusätzlich hatte und hat das Projekt der medizinische Auslöschung der Zwitter als Spezies seit Beginn auch eine eugenische Dimension und es waren namhafte Vertreter der NS-Medizin an seiner Perfektionierung entscheidend mitbeteiligt. Noch im 21. Jahrhundert werden medizinische Verbrechen an Zwitterkindern von TäterInnen damit begründet, man wolle "keine Mutanten züchten".

>>> Völkische Diagnose "Intersexuelle Konstitution" (1920er-1950er)
>>> Hans Naujoks (1934): "minderwertig" und "eugenisch nicht erwünscht" 
>>> Baur-Fischer-Lenz (1936): "degeneriert durch Rassenvermischung"

Bezeichnenderweise ist eine umfassende Aufarbeitung der Geschichte der medizinischen Verbrechen an Zwittern aus einer menschenrechtlichen und ethischen Perspektive nach wie vor ausstehend. Und werden die täglichen systematischen Genitalverstümmelungen in den Kinderkliniken ungebrochen weiter verübt – allen anderslautenden Lippenbekenntnisse der Täter und ihrer Helfershelfer zum Trotz. Regelmäßig missachten die Genitalabschneider und ihre Berufsverbände dabei elementare Ethikprinzipen und Menschenrechte der Betroffenen aufs Krasseste – und nicht zuletzt auch ihre eigenen Ethikvorschriften. Wie lange noch?!

>>> "Unrecht der Medizinversuche anerkennen" (Oliver Tolmein 2009)
>>> Genitalverstümmelungen in Kinderkliniken – eine Genealogie 
>>> "Weder Evidenz noch medizinische Indikation" (Dr. med. Jörg Woweries)

>>> Ethikempfehlungen als Feigenblatt für Zwangsoperateure  

9. Das Problem der Instrumentalisierung durch LGBTQ

IOC-Protest, Lausanne, Nov. 19, 2009 (Photo: Ärger)

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>>> Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung

Zwischengeschlechtlich geborene Menschen müssen sich nicht nur mit der Problematik auseinandersetzen, dass ein Zweigeschlechtssystem ihre geschlechtlich "uneindeutigen" Körper nicht gelten lässt und mittels Skalpell der Norm anpasst. Sie werden zusätzlich mit der Tatsache konfrontiert, dass homosexuelle und transsexuelle Bewegungen sowie feministische Frauenbewegungen ihre geschlechtlich "uneindeutigen" Körper wiederholt als Mittel zum Zweck für eigene Interessen verwenden. Zwitter dienen als Demonstrationsobjekt zur Dekonstruktion des Zweigeschlechtersystems, Androgynismus wird als Ideal verherrlicht, die Anliegen der realen, zwangsoperierten Zwischengeschlechtlichen werden hingegen geflissentlich ignoriert.

In der öffentlichen Wahrnehmung sind zwischengeschlechtlich geborene Menschen längst im (Trans-)Gender-Diskurs untergegangen. Regelmässig stellen Gruppen öffentlich Forderungen im Namen der Zwitter auf, stellen aber dabei ihre eigenen Anliegen ins Zentrum und die berechtigten Forderungen der Zwangsoperierten hinten an (oder lassen sie gleich ganz aus).

Die Instrumentalisierung und Vereinnahmung von „Intersexualität“ durch andere (Rand-)Gruppen reicht von den Anfängen der Homosexuellenbewegung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zu Gender Studies und Queer Theory. Während z.B. Genitalverstümmelungen von Mädchen und Frauen in Afrika geächtet und bekämpft werden, sind in der Regel die Genitalverstümmelungen an Zwischengeschlechtlichen vor der eigenen Tür nach wie vor kein Thema.

Dabei hat sich die Situation der zwischengeschlechtlichen Menschen in den letzten 100 Jahren massiv verschlechtert: konnten sie im 19. Jahrhundert mit 18 noch weitgehend selbst bestimmen, welchem Geschlecht sie angehören wollten, werden sie heute als Kleinkinder möglichst rasch kastriert, zwangsoperiert und zwangszugewiesen.

Zwischengeschlecht.org ruft alle fortschrittlichen LGBTQs und ihre Organisationen dazu auf,

  • ihre Positionen und Praktiken kritisch zu reflektieren 
  • den Jahrzehnte langen Kampf der Zwitter gegen Genitalverstümmelungen als eigenständigen Kampf um "das Recht intersexueller Kinder auf Selbstbestimmung und körperliche Unversehrtheit" zu respektieren
  • die Zwitter in ihrem Kampf gegen Genitalverstümmelungen nach Kräften solidarisch zu unterstützen, NICHT die Leiden der Zwitter bloss als Aufhänger oder 'Material' für die eigenen Forderungen und Kämpfe zu benutzen!

>>> Zwitter und progressive LGBTs gegen Vereinnahmung 
>>>
"Du sollst den Begriff 'intersexuell' nicht unnütz gebrauchen!" (I)
>>>
Genitalverstümmelungen: "Nebenwiderspruch" des Zweigeschlechtersystems?
>>> "STOP Genitalverstümmelung als 'Rohmaterial' für die Geschlechterforschung!"

10. Was kann ich konkret tun, um zur Beendigung der kosmetischen Genitaloperationen an Kindern beizutragen?

>>> 3. Zwitter-Demo vor dem Landgericht Köln, 20.5.09   (Bild: Seelenlos)

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  • Erfolgreiche Lobbyarbeit kostet Zeit und Geld – eine (wiederkehrende) Spende an die Menschenrechtsgruppe Zwischengeschlecht.org hilft uns, auch künftig Druck zu machen!
  • Werde Mitglied im Verein Zwischengeschlecht.org!
  • Setze deine Kommunal-, Landes- und Bundesabgeordneten unter Druck, politische Vorstösse zur Beendigung der chirurgischen Genitalverstümmelungen zu unternehmen, gerne in Zusammenarbeit mit (oder Falls Du Mitglied bist: mit Mandat von) Zwischengeschlecht.org!
  • Organisiere eine Protestaktion vor deiner lokalen Kastrations- und Genitalverstümmelungsklinik oder einer Flugblattaktion, gerne in Zusammenarbeit mit (oder Falls Du Mitglied bist: mit Mandat von) Zwischengeschlecht.org!
  • Kommt es in Deiner Reichweite zu öffentlichen Veranstaltungen oder Demos im Zusammenhang mit den Anliegen der Zwitter, geh hin und zeige Deine Solidarität!
  • Falls in Deiner Zeitung über den Kampf der Zwitter berichtet wird, bezeuge Deine Unterstützung per Leserbrief – verdreht der Artikel Tatsachen oder rechtfertigt chirurgische Genitalverstümmelungen, protestiere dagegen!
  • Wirst Du Zeuge von Vereinnahmung von Zwittern durch LGBTQ oder sonstige Dritte, weise auf das damit verbundene Unrecht hin und auf die Dringlichkeit der solidarischen Unterstützung des Kampfes gegen die Zwangseingriffe an Zwittern!
  • Schalte einen Zwischengeschlecht.org-Soli-Button auf Deine Homepage oder Deinen Blog auf!
     

Schluss mit genitalen Zwangsoperationen!                Menschenrechte auch für Zwitter!

11. Downloads: Dokus / Shirts / Stickers

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[ English docus: scroll down ]    [ Shirts & Stickers: weiter unten / scroll down ]

D o k u s   a u f   D e u t s c h :

Input von Daniela Truffer zum Intersex-Fachtag
>>> PDF-Download (5.53 MB)
  INHALT:
  • Danielas Geschichte
  • Historischer Überblick:
     "Zwitter gab es schon immer ..."
  • Was ist Intersex?  • Was sind IGM-Praktiken?
  • IGM in Hannover  • Kritik von Betroffenen  • u.a.m.

 


 

Intersex-Genitalverstümmelungen (IGM)
in Baden-Württemberg
 

• häufigste IGM-Formen  • NS-Verbrechen an Zwittern
• 60 Jahre systematische OPs an Kleinkindern
• Nachweis von IGM-Kliniken in BW
• Analyse "Aktionsplan Akzeptanz & gleiche Rechte"

Zwischengeschlecht.org on Facebook

>>> Dokumentation (PDF, 4.9 MB)


Kosmetische Klitorisamputationen an Kindern im Kispi Zürich und Insel Bern, z.B. Andrea Prader, Max Grob, Marcel Bettex, von Zwischengeschlecht.org

FOLIEN "KOSMETISCHE KLITORISAMPUTATIONEN AN KINDERN IN ZÜRICH UND BERN"
Kosmetische Klitorisamputationen an Intersex-Kindern in den Uni-Kinderkliniken n Kispi Zürich und Insel Bern, Belege aus Fachpublikationen, die jahrzehntelange, systematische Klitorisamputationen an wehrlosen Kindern aufzeigen – und wie beteiligte Institutionen sich vor jeglicher Verantwortung drücken.

 >>> Download Folien (PDF, 700 KB)    [ Doku OHNE OP/Genital-Bilder ]


"INTERSEX-GENITALVERSTÜMMELUNGEN: GESCHICHTE & GEGENWART"
FOLIEN INFOABEND MARBURG 23.04.2012

Webversion mit zusätzlichen Quellenlinks, 59 Folien.

cc Zwischengeschlecht.org; keine Weitergabe und keine Benutzung von Bildmaterial ohne vorherige Genehmigung!

>>> Download Folien (PDF, 3.3 MB) 


FOLIEN "PROJEKTION ODER SOLIDARITÄT? Vereinnahmung von Intersexen durch LGBTQ" DISKUSSION FRANKFURT 15.11.2012

cc Zwischengeschlecht.org; keine Weitergabe und keine Benutzung von Bildmaterial ohne vorherige Genehmigung!

>>> Download Folien (PDF, 2.1 MB)


 
E n g l i s h   D o c u s :

This short presentation by Daniela Truffer (StopIGM.org) for session 3 of the UN expert meeting on Intersex Human Rights in Geneva 26.–27.10.2015 explores the possibilities of eliminating IGM practices by making the perpetrators accountable and identifies applicable human rights frameworks.

>>> PDF (831kb)

(Photo: Intersex Protests vs. 1st D$Dnet Training School' @ Ghent University Conference Centre 'Het Pand', 10.06.2015)


Intersex Genital Mutilations
Human Rights Violations Of Children
With Variations Of Sex Anatomy

2014 NGO Report    
to the UN Committe on the Rights of the Child (CRC)   
Documents 17 current Forms of IGMs     
+ Nazi Crimes on Intersex People a.o. in CH, D, A

>>> Download PDF (3.65 MB)     >>> Contents

Zwischengeschlecht.org on Facebook

  >>> Collective CRC NGO Report: Section on IGMs


IGM Primer: What everyone should know about Intersex Genital Mutilations,  
the ongoing 22 Year Fight to End it,
and 19 Years of Peaceful Intersex Protests!

>>> Download (PDF 1.95 MB)

Zwischengeschlecht.org on Facebook

Become informed – Take part in ending IGM!


IGM as a Harmful Practice:
2015 UN-CRC Briefing 
incl.  
• IGM: A Survivor's Perspective
• Intersex Movement History
• What are Variations of Sex Anatomy? 
• What are IGM Practices? 
• IGM and Human Rights 
• Conclusion: IGM as a Harmful Practice
>>> Download PDF (3.14 MB)    
>>>
Table of Contents


"Intersex Genital Mutilations: History & Current Practice"  

Documentation on medically unnecessary, non-consensual, irreversible genital surgeries on children with variations of sex anatomy, with many practical examples from famous international medical publications 1763-2012.

>>> more info (english)   >>> mehr Info Deutsch

>>> Download Docu (PDF, 2.4 MB)   [ TRIGGER !!! ]


  

T - S H I R T S   T O   P R I N T   O U T : 

 

STOP IGM + HUMAN RIGHTS

 

   

To print out in a copy-shop equipped to print out and iron-on, print out in Format A3 (double than original PDF-format).

Zum Ausdrucken in einem Copy-Shop, der Ausdrucke auf aufbügelbare Folien anbietet, ausdrucken im Format A3 (doppelte Grösse von Origal-PDF-Format).

>>> Download (PDF, 62 kb)   


 

STOP + HUMAN RIGHTS

 

   

To print out in a copy-shop equipped to print out and iron-on, print out in Format A3 (double than original PDF-format).

Zum Ausdrucken in einem Copy-Shop, der Ausdrucke auf aufbügelbare Folien anbietet, ausdrucken im Format A3 (doppelte Grösse von Origal-PDF-Format).

>>> Download (PDF, 85 kb)  


  

K L E B E R V O R L A G E   /   S t i c k e r s

Zum Selbermachen, zu Hause oder im Kopierladen.

Format A4, schneiden durch die kleinen hellblauen Punkte an den Aussenecken des Klebers in der Mitte.

>>> Download Vorlage (PDF, 300 kb)

 

 

 

  


12. Kontakt

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info_at_zwischengeschlecht.org 

Zwischengeschlecht.org
Postfach 1318
CH-8031 Zürich 

Daniela Truffer
Mobile +41 (0) 76 398 06 50

Markus Bauer (Kampagnen)
Mobile +41 (0) 78 829 12 60

>>> Bankverbindung Zwischengeschlecht.org

>>> Aktion & Offener Brief Kinderspital Zürich, 6.7.08   (Bild: Ärger)

Unsere Arbeit wurde zuletzt institutionell gefördert durch: 

temperatio - Stiftung für Umwelt | Soziales | Kultur - temperatio.ch           Bewegungsstiftung - Anstöße für soziale Bewegungen - bewegungsstiftung.de

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